Zwischenbericht: Kantonale Integrationsprogramme auf Kurs

Bern. Zwei Jahre nach dem Start der Kantonalen Integrationsprogramme zeichnet sich ab, dass der eingeschlagene Weg sich bewährt. Die Programme erweisen sich als flexibles Instrument, um situativ angepasst die Integrationsförderung weiter zu entwickeln. Die Entwicklungen in den Kantonen sind unterschiedlich weit fortgeschritten. Nicht zuletzt auch aufgrund der Flüchtlingssituation bleiben aber die Herausforderungen gross.

Die vierjährigen Kantonalen Integrationsprogramme (KIP) wurden 2014 mit dem Ziel gestartet, die bestehenden Integrationsmassnahmen in den Kantonen und Gemeinden zu verstärken, Lücken zu schliessen und regionale Unterschiede auszugleichen. Damit ist der Integrationsbereich neu strukturiert worden. Mit den KIP haben sich die Kantone an Zielsetzungen der Integrationsförderungspolitik zu orientieren, die schweizweit gelten. Die Kantone wurden zu den Hauptakteuren für die konkreten Integrationsmassnahmen vor Ort. Der Bund begleitet die Kantone, entwickelt Instrumente der Qualitätssicherung und setzt Impulse zur Weiterentwicklung der Integrationspolitik. Dies mit dem Ziel, die Integrationsförderung als Verbundaufgabe zu verankern, Doppelspurigkeiten zu vermeiden und die beschränkten Mittel effizienter zu nutzen. Nun liegt der erste Zwischenbericht vor.

Erste konkrete Erfolge

In drei Bereichen zeichnen sich gemäss Zwischenbericht erste Erfolge ab: Immer mehr Gemeinden bieten Erstinformationsgespräche und Willkommensanlässe an, damit sich Neuzuziehende an ihrem neuen Wohnort rasch orientieren können. Die meisten Kantone haben auf die aktuell hohe Schutzquote reagiert und die Integrationsangebote für Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene ausgeweitet – ein wichtiger Schritt im Hinblick auf die Arbeitsmarktintegration von Menschen, die in der Schweiz verbleiben. Nicht zuletzt werden vermehrt interkulturell Dolmetschende und Vermittelnde eingesetzt, etwa in Schulen, Spitälern oder Sozialämtern. Dies erleichtert die Kommunikation mit Zugewanderten, die sich noch nicht gut verständigen können, und verhindert Missverständnisse, Zeitverluste und Fehler.

Integration betrifft alle

Die Integrationsförderung wird jedoch auch in Zukunft mit bedeutenden Herausforderungen konfrontiert sein. Es braucht Zeit, um die Angebote flächendeckend in den Gemeinden zu verankern. Eine grosse Herausforderung ist die nachhaltige Finanzierung der Integrationsförderung. Die staatliche Integrationsförderung leistet zwar viel – Integration wird aber auch in Zukunft nur gelingen, wenn sie als gemeinsame Aufgabe wahrgenommen wird, die alle betrifft: Zugewanderte und Einheimische, staatliche Stellen und private Akteure.

Momentan erarbeiten das SEM und die Kantone gemeinsam die Grundlagen für die zweite Programmperiode – KIP 2 (2018-2021). Im Vordergrund steht die Konsolidierung und Weiterführung der bestehenden Massnahmen, die sich bewähren.

Letzte Änderung 27.10.2016

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